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1. Deutsche Geschichte im Mittelalter - S. 40

1909 - Halle a.d.S. : Buchh. des Waisenhauses
40 Die deutsche Kailerzeit 919 — 1250. noch in der Hand der Griechen, teils von den Arabern erobert war, die von Sizilien aus dorthin gedrungen waren. Aber sein kühner Versuch scheiterte. Niederlage Bei Cotrone erlitt er durch die Araber eine schwere Niederlage; sein Heer Colone, wurde vernichtet, und er selbst entkam nur mit Mühe, indem er sich ins Meer stürzte und auf ein Schiff rettete. Als er zu einem neuen Feldzuge rüstete, starb er plötzlich in jungen Jahren und wurde zu Rom begraben. 983 bis §4l Otto Iii. 983—1002, Ottos Ii. Tod war ein großes Unglück; ^002.^ denn er hinterließ einen erst dreijährigen Sohn, Otto Iii. Zudem waren auf aufstand. Nachricht von der Schlacht bei Cotrone die Wenden abgefallen, hatten die deutschen Burgen rechts der Elbe gebrochen und die christlichen Kirchen zerstört. Unter diesen Umständen war es eine schwere Aufgabe, die Regierung zu führen; sie fiel zuerst Ottos hochgebildeter und kluger Mutter Theo-phano und nach ihrem Tode seiner Großmutter Adelheid zu, die sich dabei auf den Beistand mehrerer Bischöfe stützten. Unter ihrem Einfluß wuchs der junge, begabte König heran; er erfüllte sich mit tiefer Frömmigkeit und erwarb sich zugleich ein hohes Maß von Kenntnissen und Bildung. Während er sich zeitweise in frommer Demut harten Bußübungen hingab, Wkikherr. hing er andrerseits dem ehrgeizigen Traume eines märchenhaften Weltreichs schaftsplane.^ er von Rom aus zu beherrschen gedachte; nach Italien verlangte er; die „sächsische Roheit" war ihm verhaßt. Als sechzehnjähriger Jüngling zog er über die Alpen. In Rom nahm er seine Residenz und erbaute sich einen Palast, wo er, von glänzender Pracht umgeben, waltete. Nach Deutschland zurückgekehrt, wallfahrtete der schwärmerisch fromme Kaiser nach Gnesen in Polen, wo sich das Grab seines Freundes Adalbert von Prag befand, der vor kurzem durch die heidnischen Preußen den Märtyrertod gefunden hatte; dann begab er sich nach Aachen, wo er das Grab Karls des Großen öffnen ließ. Darauf zog er wieder nach Italien und Rom. Aber ein Aufstand der Römer vertrieb ihn aus der Stadt, Otto« m. die er zu seiner Residenz erkoren hatte, und plötzlich verschied er in einer ?002. Burg der Campagna. Seine Leiche wurde von den Seinen, die sich durch das im Aufruhr begriffene Italien mit dem Schwerte den Weg bahnen mußten, nach Deutschland geführt und in Aachen beigesetzt. 1002 bis § 42. Heinrich Ii. 1002—1024 Auf diesen phantastischsten aller 1024. deutschen Könige folgte ein Herrscher, der ruhig und vorsichtig zu erwägen, aber an seinen Plänen mit Zähigkeit festzuhalten pflegte, Heinrich Ii, bisher Herzog von Bayern, der Enkel Heinrichs, des Bruders Ottos des Großen." Er hat in schwerer und andauernder Arbeit die gestörte Ordnung in Deutschland und Italien wieder herstellen müssen.

2. Deutsche Geschichte - S. 40

1909 - Halle a.d.S. : Buchh. des Waisenhauses
40 Dir deutsche Kaiserzeit 919 — 1250. noch in der Hand der Griechen, teils von den Arabern erobert war, die von Sizilien aus dorthin gedrungen waren. Aber sein kühner Versuch scheiterte. Niederlage Bei Co tron e erlitt er durch die Araber eine schwere Niederlage; sein Heer L°tr°ne. wurde vernichtet, und er selbst entkam nur mit Mühe, indem er sich ins Meer stürzte und auf ein Schiff rettete. Als er zu einem neuen Feldzuge rüstete, starb er plötzlich in jungen Jahren und wurde zu Rom begraben. ^iool^ § 41- Otto Iii. 983—1002. Ottos Ii. Tod war ein großes Unglück; W-nd-n- denn er hinterließ einen erst dreijährigen Sohn, Otto Iii. Zudem waren auf oufftonö. bje Nachricht von der Schlacht bei Cotrone die Wenden abgefallen, hatten die deutschen Burgen rechts der Elbe gebrochen und die christlichen Kirchen zerstört. Unter diesen Umständen war es eine schwere Ausgabe, die Regierung zu führen; sie fiel zuerst Ottos hochgebildeter und kluger Mutter Theo-phano und nach ihrem Tode seiner Großmutter Adelheid zu, die sich dabei auf den Beistand mehrerer Bischöfe stützten. Unter ihrem Einfluß wuchs der junge, begabte König heran; er erfüllte sich mit tiefer Frömmigkeit und erwarb sich zugleich ein hohes Maß von Kenntnissen und Bildung. Während er sich zeitweise in frommer Demut harten Bußübungen hingab, Äs. h^g er andrerseits dem ehrgeizigen Traume eines märchenhaften Weltreichs nach, das er von Rom aus zu beherrschen gedachte; nach Italien verlangte er zu ziehen; die „sächsische Roheit" war ihm verhaßt. Als sechzehnjähriger Jüngling zog er über die Alpen. In Rom nahm er seine Residenz und erbaute sich einen Palast, wo er, von glänzender Pracht umgeben, waltete. Nach Deutschland zurückgekehrt, wallsahrtete der schwärmerisch fromme Kaiser nach Gnesen in Polen, wo sich das Grab seines Freundes Adalbert von Prag befand, der vor kurzem durch die heidnischen Preußen den Märtyrertod gefunden hatte; dann begab er sich nach Aachen, wo er das Grab Karls des Großen öffnen ließ. Darauf zog er wieder nach Italien und Rom. Aber ein Aufstand der Römer vertrieb ihn aus der Stadt, die Oiior in. er zu seiner Residenz erkoren hatte, und plötzlich verschied er in einer Burg 1002. der Campagna. Seine Leiche wurde von den Seinen, die sich durch das im Aufruhr begriffene Italien mit dem Schwerte den Weg bahnen mußten, nach Deutschland geführt und in Aachen beigesetzt. 1(i024i8 ^ ^ Heinrich Ii. 1002 —1024. Auf diesen phantastischsten aller deutschen Könige folgte ein Herrscher, der ruhig und vorsichtig zu erwägen, aber an seinen Plänen mit Zähigkeit festzuhalten pflegte, Heinrich Ii., bisher Herzog von Bayern, der Enkel Heinrichs, des Bruders Ottos des Großen. Er hat in schwerer und andauernder Arbeit die gestörte Ordnung in Deutschland und Italien wieder herstellen müssen.

3. Deutsche Geschichte - S. 15

1909 - Halle a.d.S. : Buchh. des Waisenhauses
Der Sturz des weströmischen Reiches und die Eroberung Italien. 15 Völkern den Frieden zu erhalten suchte; ein sorgsamer Regent, der gerecht und milde über Goten und Römer herrschte, die Ordnung und Sicherheit schützte und auch den Wissenschaften günstig gesinnt war, obwohl er selbst nicht einmal seinen Namen schreiben konnte. Noch ragen in Ravenna, wo er seinen Wohnsitz nahm, die mit Mosaiken geschmückten Kirchen empor, die er erbaute. Italien, das endlich wieder Frieden genoß, blühte wieder aus. Die Goten, welche Grundstücke erhalten hatten und dort als Grundbesitzer schalteten, schützten als ein Kriegerstand das Land vor fremden Angriffen ; den Römern fielen die Werke des Friedens zu, Ackerbau, Gewerbe, Kunst und Wissenschaft. Zu einer Nation jedoch verschmolzen beide Völker nicht; jedes lebte nach seinem eigenen Recht; vor allem aber waren sie durch den Glauben getrennt, da die Goten manische, die Römer katholische Christen waren. § 14. Der Untergang des Wandalen- und des Oftgotenreichs. Theoderich starb, ohne einen Sohn zu hinterlassen; es folgte ihm feine Tochter Amalafwintha, die für ihren jugendlichen Sohn die Regentschaft führte. In jene Zeit füllt der machtvolle Versuch eines bedeutenden oströmischen Kaisers, die germanischen Barbaren zurückzudrängen und Afrika und Italien wiederzuerobern. Der Kaiser Justinianus, derselbe, der Justwia«. die prachtvolle Kuppelkirche der heiligen Weisheit (die Sophienkirche) in Konstantinopel erbaut und die berühmte Sammlung der römischen Gesetze, das Corpus Juris, hat zusammenstellen lassen, sandte seinen Feldherrn B e l i s a r zuerst gegen die W a n d a l e n. Diese besaßen längst nicht mehr unterg.ng die rohe Kraft wie zu Geiferichs Zeiten, sondern waren durch ein schwel-Wandalen, gerisches Genußleben in den von ihnen beherrschten afrikanischen Städten erschlafft und entnervt. Auch ihrem König G e l i m e r fehlte es an Entschlossenheit und Tatkraft. In der Feldfchlacht besiegt, floh er aus eine Burg in den wilden Einöden des Atlas, wo er sich nach längerer Belagerung ergab. Afrika wurde wieder eine römische Provinz. Die Wandalen werden von den Geschichtschreibern nicht mehr erwähnt; sie verschwinden aus der Geschichte. Gleich darauf begann Justinian den Krieg gegen die Ostgoten. und^ang Amalaswinthas Sohn war früh gestorben, sie selbst von ihrem Gemahl Ostgoten, ermordet worden. Belisar landete in Unteritalien und errang, durch den Abfall der Römer unterstützt, schnell Erfolge; er nahm Rom und drängte die Goten bis an den Fluß der Alpen zurück. Jetzt wählten sie den tapferen Totila zum König und dieser führte sie im Siegeszuge wieder bis nach Unteritalien und nahm auch Rom wieder ein. Aber bald erlag fein Heer

4. Bergers Erzählungen aus der Weltgeschichte - S. 181

1902 - Karlsruhe : Lang
— 181 — Haß gegen die Römer zu tragen. Trotz der Einsprache und Kriegsdrohung der Römer erstürmte und zerstörte er Sagunt und eroberte das Land zwischen dem Ebro und den Pyrenäen. Nun erklärte Rom den Krieg. Hannibal beschloß, denselben in Italien zu sichren. Mit einem starken Heere ging er (218 v. Chr.) über die Pyrenäen, durchzog das südliche Gallien und drang unter unglaublichen Beschwerden über den kleinen St. Bernhard in Oberitalien ein. Ein römisches Heer, das sich am Flusse Ticinns ihm entgegenstellte, wurde geschlagen, kurz daraus ein zweites am Flusse Trebia, und im Jahre 217 ein drittes am Lee Trasimenus in Etrurien, 20 Meilen nördlich von Rom. Zum Glück zog Hannibal nicht sofort gegen Rom. Die große Gefahr, in der sich gleichwohl die Stadt befand, gab Veranlassung, daß Fabius Maximus zum Diktator ernannt und dem Hannibal mit einem neuen Heere entgegengeschickt wurde. Hannibal zog nun durch die Landschaften an der Ostküste Mittelitaliens nach Apulien. Fabius vermied es, dem Feinde Gelegenheit zur Schlacht zu geben, und beschränkte sich bis in den Sommer des Jahres 216 daraus, ihn zu beobachten; er erwartete, daß Mangel an Lebensrnitteln und an Geld für die Söldner den Hannibal schwächen und den Römern den Sieg erleichtern werde. In der Tat kam Hannibal hierdurch in die größte Verlegenheit. Allein in Rom waren die Plebejer mit der Haltung des Fabius.*) unzufrieden, beschuldigten die Patrizier, sie zögen um ihres eigenen Vorteils willen den Krieg in die Länge, und verlangten aus ungestüme Weise, daß wenigstens einer der neu zu wählenden Konsuln ein Plebejer sein müsse. Sie setzten dies auch durch; nebst dem edlen und kriegserfahrenen Patrizier Ämilius Paulus wurde der Plebejer Terentius Varro, ein unbesonnener, hitziger Mann, gewählt. Er prahlte, er werde den Feind angreifen und schlagen, wo er ihn finde. Hannibal stand damals am Flusse Ausidus in Apulien. Wegen Mangels an Geld und Lebensrnitteln drohte ihm ein Ausstand seiner Soldtruppen; mir eine siegreiche Schlacht konnte ihm helfen. Terentius Varro gab ihm Gelegenheit dazu, indem er ihn trotz aller Warnungen des Amilins Paulus bei Cauuä angriff, an einem für die Römer höchst ungünstigen Orte. „ Die Römer erlitten eine furchtbare Niederlage; ihr Konsul Ämilius Paulus und mehr als 50000 Mann fielen, mehr als 10000 wurden von den Karthagern gefangen. Die Unglücksnachricht rief in Rom Trauer und Schrecken hervor; so verzweifelt schien die Lage des Staates, daß man die Götter- durch Menschenopfer zu versöhnen unternahm. Bald aber gewann die römische Tüchtigkeit und Tatkraft wieder die Oberbaub. terentius Varro hatte die Trümmer seines Heeres *) Er erhielt von derselben den Beinamen Cnnctator, d. i. Zauderer.

5. Bergers Erzählungen aus der Weltgeschichte - S. 4

1902 - Karlsruhe : Lang
— 4 — sie von Italien abhalten und schickten darum ein großes Heer unter dem Befehle des Papirius Carbo über die Alpen. Allein bei Noreja wurde Papirins besiegt und fast sein ganzes Heer vernichtet. Tie Cimbern und Teutonen blieben darauf mehrere Jahre in dem Lande zwischen der Donau und den Alpen. Sie schickten zu den Römern Botschafter, die um Anweisung von Ländereien bitten sollten. Allein die Römer schlugen die Bitte ab und rüsteten neue Heere aus. Nun zogen die Cimbern und Teutonen durch die Schweiz in das südliche Gallieu, das damals den Römern gehörte. Diese versuchten zwar, sie aufzuhalten, wurden aber in vier großen Schlachten besiegt. In einer dieser Schlachten, die an der Rhone geschlagen wurde, kamen 80 000 Römer ums Leben. Nun entstand gewaltiger Schrecken in Rom; kein römischer Feldherr wollte mehr den Oberbefehl gegen die gefürchteten Deutschen übernehmen, und schon machte man sich daraus gefaßt, daß sie in Italien eindringen und die Ltadt Rom erobern würden. Allein die Cimbern und Teutonen blieben mehrere Jahre im südlichen Gallien zwischen dem Genfer Lee und den Rhonemündungen. Von hier aus machten sie mehrere Kriegszüge nach Spanien. Im Jahre 102 vor Christi Geburt wählten die Römer den Casus Marius zu ihrem Feldherrn. Dieser zog mit einem starken Heere an die untere Rhone und errichtete ein verschanztes Lager. Er wollte nämlich seine.soldaten an den schrecklichen Anblick der Deutschen gewöhnen, bevor er sie in den Kampf führte; denn wenn die Römer die gewaltigen deutschen Kriegsmünner sahen oder deren Schlachtgesang hörten, den sie mit dem Rollen des Donners verglichen, kam Furcht und Schrecken über sie. Vergebens forderten die Deutschen den Marius mit höhnenden Worten zum Kampfe heraus; er blieb ruhig irt feinem festen Lager. Da kam Uneinigkeit unter die Deutschen. Teutoboch, der Führer der Teutonen, forderte, daß Marius von der ganzen deutschen Macht angegriffen werde; Bojorix, der Cimbernsührer, dagegen wollte den Kamps mit Marius vermeiden und nach Italien ziehen. Da keiner von den Führern nachgab, zog Bojorix mit den Cimbern in die Alpenländer zurück. Die Teutonen blieben in Gallien und warteten auf die Gelegenheit zur Schlacht mit Marius. Allein Marius vermied nach wie vor den Kampf. Nun beschlossen die Teutonen, nach Italien zu ziehen. Sechs Tage dauerte ihr Zug am römischen Lager vorbei, und höhnend riesen sie den Römern zu: „Wir gehen jetzt nach Rom, habt ihr etwas an eure Frauen zu bestellen ?" Die Soldaten des Marins hatten sich indes an den Anblick der Deutschen gewohnt; sie hatten die Furcht überwunden und wünschten zu kämpfen. Marius zog dem Feinde nach und holte

6. Bergers Erzählungen aus der Weltgeschichte - S. 177

1902 - Karlsruhe : Lang
— 177 — Jeder römische Bürger war vom 17. bis zum 46. Jahre zum Kriegsdienste verpflichtet. Wenn ein Krieg ausbrach, wurde der Heerbann aufgeboten; nach Beendigung des Krieges kehrten die Bürger wieder zu ihrer friedlichen Befchäftiguug zurück. Die Mannschaft eines Aufgebotes nannte man eine Legion; später bezeichnete Legion einen Heerkörper von 6000 Mann. Die Hauptstärke des römischen Heeres lag im Fußvolke, das mit Helm, Schild, leichtem Panzer, Wurfspeer und kurzem Schwert bewaffnet war. Reiche Bürger mußten zu Pferde dienen; sie bildeten mit der Zeit einen bevorzugten Stand, den Ritterstand. Die Konsuln waren Befehlshaber des Heeres, im Felde mit voller Gewalt über Leben und Tod. Einem siegreichen Feldherrn wurde die Ehre des Triumphes zuteil, d. h. er durste bei der Heimkunft mit seinem Heere einen feierlichen Einzug in die Stadt halten. 2. Rom, die H er rin Italiens. Nach der Vertreibung der Könige geriet das römische Volk in verschiedene Streitigkeiten mit benachbarten Städten und Volksstämmen. In den meisten Kämpfen siegreich, unterwarf Rom zunächst einzelne Städte in Etrurien und Latium. Einhundert-zwanzig Jahre nach Vertreibung der Könige fielen von Norden her die Gallier in Italien ein, besiegten die Römer am Flusse Mia, eroberten unter Anführung des Brennns die Stadt Rom und zerstörten sie. Nur das Kapitol, die Burg von Rom, konnten sie nicht erobern. Fast hatte in einer stürmischen Nacht eine Schar Gallier die Burgmauern erstiegen, da erhoben Gänse, die der Göttin Inno zu Ehren im Tempel auf der Burg gehalten wurden, ein Geschrei; die Besatzung wurde ausgeschreckt und schlug die Gallier zurück. Brennns unterhandelte mit den Römern und versprach, um 100 Pfund Gold abzuziehen. Als es ihm vorgewogen wurde, warf er sein Schwert in die Gewichts-schale und rief: „So macht man es den Besiegten!" Während Römer und Gallier hierüber in Streit waren, rückte der Diktator Eamillus mit einer Schar heran und jagte die Gallier aus Rom. Die Römer wollten ihre verbrannte Stadt nicht wieder aufbauen, sondern sich anderswo ansiedeln. Eamillus brachte sie davon ab und erwarb sich dadurch den Ruhm, „der zweite Gründer Roms" zu werden. Im Lause der folgenden 200 Jahre errang Rom die Herrschaft über ganz Mittelitalien. Die hör-testert Kämpfe mußten gegen die Samniter, die tapfern und kräftigen Bewohner de mittleren Apeninnen, durchgefochten werden. Mehr als einmal faxn Rom selbst in die größte Gefahr; aber der Senat und das Volk verzagten auch in den schlimmsten Lagen nicht; die Vaterlandsliebe und Tapferkeit der Bürger B erger-Slehle, Erzählungen aus der Weltgeschichte. i■_>

7. Bergers Erzählungen aus der Weltgeschichte - S. 178

1902 - Karlsruhe : Lang
— 178 — triumphierten schließlich über alle Feinde. Nach der Unterwerfung Mittelitaliens gerieten die Römer in Streit mit der von Griechen bewohnten Stadt Tarent in Unteritalien. Den Tarentinern kam der König Pyrrhus von Epirus zu Hilfe mit einem gewaltigen Heere, das zwanzig zum Kriege abgerichtete Elefanten mit sich führte. Fünf Jahre dauerte der Krieg. In der ersten Schlacht bei Heraklea erlitten die Römer trotz ihrer Tapferkeit eine furchtbare Niederlage. Als Pyrrhus wahrnahm, daß die gefallenen Römer alle mit dem Gesichte gegen den Feind gekehrt auf dem Schlachtfelde dalagen, rief er ans: „Hätte ich solche Krieger, dann wäre die Welt mein!" Den Römer Fabricius, der zu Pyrrhus geschickt wurde, um wegen der Auswechselung der Gefangenen zu unterhandeln, fliehte der König durch Anerbieten von Geschenken sür sich zu gewinnen; allein Fabricius wies die Geschenke zurück. Am folgenden Tage ließ Pyrrhus, während er mit Fabricius in seinem Zelte unterhandelte, plötzlich einen großen Elefanten hereintreten, der drohend feinen Rüssel nach Fabricius ausstreckte. Ruhig sagte Fabricius zum Könige: „So wenig gestern dein Geld mich gereizt hat, eben so wenig schreckt mich heute dein Tier!" Als die beiden Heere zum Kampfe bereit sich gegenüberstanden, erbot sich der Arzt des Pyrrhus dem Fabricius, den König durch Gist ums Leben zu bringen. Fabricius aber gab dem König hiervon Nachricht. Da ries Pyrrhus: „Das ist jener Fabricius, der ebensowenig vom Pfade der Tugend abzubringen ist, als die Sonne von ihrer Bahn." Und Fabricius war nicht der einzige Römer, der durch Einfachheit der Sitten, durch Redlichkeit und Vaterlandsliebe sich auszeichnete. Als Pyrrhus nach. seinem ersten Siege durch seinen Gesandten Cineas in Rom Unterhandlungen anknüpfte,, waren einige Senatoren kleinmütig genug, den Frieden unter schimpflichen Bedingungen annehmen zu wollen; allein der greife, blinde Appius Claudius erhob sich und ries: „Bisher war ich mit den Göttern unzufrieden, weil sie mir das Augenlicht genommen haben; heute beklage ich, daß sie mir nicht auch das Gehör genommen haben, damit ich nicht so schimpfliche Dinge ans dem Munde eines Römers hören müßte." Hierdurch wurde der Mut der Senatoren wieder aufgerichtet; und sie stimmten für Fortsetzung des Krieges. Cineas urteilte, er habe geglaubt, in Rom ein ganzes Volk von lauter Königen zu sehen. Die Festigkeit der Römer wurde belohnt; in der dritten Schlacht bei Benevent unterlag Pyrrhus und floh in fein Reich zurück. Mit dieser mannhaften Gesinnung verbanden die Römer große Klugheit und ein lebendiges Gefühl für Gerechtigkeit. Sie behandelten daher die besiegten Gegner mit Schonung und räumten ihren unterworfenen Nachbarn die Rechte von Bundesgenossen ein. Um die neu-

8. Bergers Erzählungen aus der Weltgeschichte - S. 185

1902 - Karlsruhe : Lang
Gladiatorenspiele, b. H. Schwertkämpfe mit scharfer Waffe, welche die Römer gerne sahen itrtb teils in öffentlichen Theatern, teils auch in Privathäusern aufführen ließen. Die Glabiatoren, meist kriegsgefangene Gallier, Cimbern, Thracier, würden in beson-beren Fechtschulen ausgebilbet. Aus der Fechtschule in Kapna Forum Romanum. entwichen 78 solcher Fechter und erregten, inbern sie Glabiatoren und Sklaven überall freimachten und zu den Waffen riefen, einen gewaltigen Ausstanb. Das Heer der Aufftänbischeu wuchs auf 70000 Mann an und besiegte mehrere römische Heere, bis es enblich durch Uneinigkeit eine vernichtenbe Nieberlage erlitt (71 v. Chr.). B Kaum hatte sich Rom von dem Schrecken des Sklavenausstandes erholt, so drohte dem Staate eine fast noch größere Gefahr durch Lucius Sergius Catilina. Er war ein Mann aus vornehmem Geschlechte und von großer Begabung, aber noch größerer Lasterhastigkeit; bei den Proskriptionen des Sulla hatte er. eine Mörderbande angeführt und seinen eigenen Bruder erschlagen; als Verwalter der Provinz Asrika hatte er sich schändlicher Erpressungen und Unterschlagungen schuldig gemacht und war einer ihm deshalb brohenben Verurteilung nur durch Bestechung der Richter entronnen. Dieser Mann trachtete dar-nach, sich der Gewalt in der Stadt Rom zu bemächtigen. Als er mit feiner Bewerbung um die Konsulswürde bnrchgesallen

9. Geschichte des Altertums - S. 61

1909 - Halle a.d.S. : Buchh. des Waisenhauses
Ter Beginn der Ständekämpfe. 61 machten, um parteiisch Recht zu sprechen. Viele Plebejer waren auch, wie die athenischen Bauern zu Solons Zeit, in Schulden geraten; da aber die Zinsen sehr hoch waren, so waren sie oft nicht in der Lage sie abzutragen; und nach dem strengen Schuldrecht wurde ihnen dann nicht nur die Habe genommen, sondern auch sie selbst nebst ihrer Familie verkauft. In diesen Nöten faßten die Plebejer, wie die Sage berichtet, den Entschluß, Rom zu verlassen und auf dem „heiligen Berge" am Ufer ®,n£ng des Anio, der wenig oberhalb Roms in den Tiber mündet, eine neue Stadt zu gründen. Mit Weib und Kind zogen sie dorthin. Die Patrizier be- Berg, fanden sich in einer peinlichen Lage; endlich schickten sie, wie erzählt wird, Menenius Agrippa als Gesandten zu den Ausgewanderten, der sie durch die Erzählung von der Empörung der Glieder gegen den Magen zur Versöhnlichkeit stimmte. Trotzdem kehrten die Plebejer nicht eher wieder nach Rom zurück, als bis man ihnen das Recht eingeräumt hatte, eigene Beamte, die zehn Volkstribunen, zu wählen. Diese erhielten die Die^ou»-Aufgabe, jeden einzelnen Plebejer gegen Willkür und Mißhandlung seitens der Beamten zu schützen. Jede Amtshandlung des Konsuls, jeden Beschluß des Senats konnten sie durch ihren Einspruch ungültig machen; sie galten für unverletzlich, und wer sich an ihnen vergriff, wurde geächtet. Ihre Einsetzung war der erste Sieg der Plebejer. § 64. Coriolan. Ein besonders stolzer und trotziger Patrizier war der Sage nach Gnäus Marcius, der den Beinamen Coriolanus führte. Dieser machte bei einer Hungersnot den Vorschlag, an die Plebejer nur dann Getreide zu verteilen, wenn sie aus das Tribunat verzichteten. Daraus wurde er von den Tribunen angeklagt; und da er seine Verurteilung voraussah, verließ er Rom. Er ging zu den Feinden seiner Vaterstadt, zu den Volskern, und bestimmte diese zu einem Feldzuge gegen Rom, in dem er selbst sie führte. Unwiderstehlich drang er bis eine Meile vor Rom vor. Gesandte, die man an ihn schickte, wies er ab; auch den Priestern, die ihn um Gnade anflehten, schenkte er kein Gehör; erst als die römischen Frauen, an ihrer Spitze seine Mutter und seine Gattin, bittend in seinem Lager erschienen, führte er das Volskerheer wieder nach Hause. § 65. Die Fabier. Cincinnatus. Unbändiger Standeshochmut, wie ihn Coriolan an den Tag legte, war ein wesentlicher Zug in dem Charakter der römischen Patrizier. Daß ste aber auch andere, bessere Eigenschaften besaßen, den Geist opferfreudiger Vaterlandsliebe, strengen Ernst und Einfachheit der Sitten, bewies das Beispiel der Fabier und des Cincinnatus.

10. Geschichte des Altertums - S. 63

1909 - Halle a.d.S. : Buchh. des Waisenhauses
Der Vrand Rc>ms. Tie Beendigung der Ständekämpfe. 63 wegen seines Hochmuts verrufenen Patriziergeschlechts. Dieser machte den frevelhaften Versuch, Virginia, die schöne Tochter eines angesehenen Plebejers, in seine Gemalt zu bringen, indem er sie einem seiner Klienten, der sie auf sein Betreiben als seine Sklavin beanspruchte, als Richter zusprach. Da entschloß sich ihr greiser Vater Virginius zu einer fürchterlichen Tat; er führte die Tochter, als wolle er von ihr Abschied nehmen, beiseite und stieß ihr ein Messer, das er von einer der dort am Forum befindlichen Fleischbänke wegnahm, in das Herz. Diese Tat entflammte die Wut des Volkes. Zum zweiten Male soll die Plebs aus Rom hinaus nach dem heiligenberg gezogen sein; und nicht eher kehrte sie zurück, als bis die Decemvirn gestürzt worden waren. Wenige Jahre nachher errang die Plebs ihren dritten Sieg. Das Verbot der Ehe zwischen Patriziern und Plebejern wurde aufgehoben. Das Ehe- gesetz Ter Brand Roms. Die Beendigung der Ständckämpfe. § 07. Der Einfall der Gallier. Die nächsten Jahrzehnte waren erfüllt von Fehden mit den Nachbarvölkern. Folgenreich war es besonders, daß die Römer nach zehnjähriger Belagerung unter Führung des F u r i u s Eroberung Camillus die Stadt Veji einnahmen. Seitdem war Rom die Haupt-stadt der umliegenden Landschaft. Da wurde Rom einige Jahre später durch einen Angriff der G a l l i e r, die in großen Schwärmen die Alpen überschritten und Oberitalien erobert hatten, in die größte Bedrängnis gebracht. Es waren wilde, hochgewachsene Gestalten, die im Kampfe den Oberkörper gern nackt trugen und sich mit goldenen Armringen und Halsketten zu schmücken liebten, Krieger von ungestümer Tapferkeit, aber ohne Zucht und nicht an Gehorsam gewöhnt. In der Gegend derallia, eines kleinen Nebenflusses des Tibers, traten ihnen Schlacht an die Römer entgegen, wurden aber völlig geschlagen. Die Stadt Rom war bcc ®nia‘ außer dem Kapitol, wo eine Besatzung verblieb, nicht zu retten. Die Bevölkerung verließ die Stadt, und nur achtzig greise Senatoren, die den Untergang Roms nicht überleben mochten, blieben zurück, nahmen, in die Toga gehüllt, in ihren Häusern Platz und ließen sich hier von den einbrechenden Barbaren niebermachen. Rom würde niebergebrannt. Brand Romi Nun belagerten die Gallier das Kapitol, ohne es jedoch nehmen zu können. Einst zwar gelang es ihnen in dunkler Nacht bis fast zum Gipfel emporzuklimmen; da erhoben zum Glück Roms die heiligen Gänse der Juno ein lautes Geschrei und weckten dadurch Marc usmanlius, der eilend herbeikam, um den ersten der Feinde und mit ihm die übrigen hinunter-
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